Bei älteren Kindern und Erwachsenen steht eine funktionsdiagnostische Vorbereitung im Vordergrund.
VORUNTERSUCHUNG
Vor jeder Frenotomie sollte geprüft werden, ob
• funktionelle Störungen (z. B. CMD, Myofunktionsstörung, Fehlhaltungen),
• eine eingeschränkte Gaumenform bzw. Fehlbisssituation oder
• Haltungsprobleme vorliegen.
In vielen Fällen ist zunächst eine vorbereitende Therapie (z. B. Funktionstherapie, Logopädie, Kieferorthopädie, Manualtherapie) sinnvoll.
Eine solche Voruntersuchung sollte im besten Falle bei einem separaten Termin vor Ort in der Praxis erfolgen. Sollte die Anreise weit oder die Zeit knapp sein, können ggf. auch Fotos und Videos ausgetauscht und im Rahmen einer Videosprechstunde gemeinsam ausgewertet werden.
So können u.U. Zungenbeweglichkeit analysiert und der Bedarf einer Trennung oder funktionellen Vorbereitung gemeinsam abgestimmt werden.
THERAPEUTISCHE VORBEREITUNG
Wir empfehlen dringend ergänzende Körperarbeit (z. B. Chiropraktik, Osteopathie, CranioSacral- oder Physiotherapie), sowie logopädische/ myofunktionelle Betreuung. Gerne beraten wir dich individuell zu den zu empfehlenden Maßnahmen.
Diese Begleitung hilft, sowohl vorbestehende Spannungen im Mund-, Kiefer- und Zungenbereich als auch im restlichen Bewegungsapparat zu lösen und so die funktionellen Voraussetzungen für einen optimalen Behandlungsverlauf zu schaffen.
VOR DEM TERMIN GILT
→ Bitte auf keinen Fall nüchtern zum Termin erscheinen. Im besten Falle wurde der Tageszeit entsprechend normal gegessen sodass man nicht hungrig ist. Denn nach dem Eingriff darf zunächst nichts gegessen werden, bis die Anästhesie nachgelassen hat (weitere 1-2 Stunden können möglich sein).
→ Bitte beachte, dass es zu Nachschmerzen und Muskelkater kommen kann. Häufig möchte man dann vor allem intensives Kauen und häufiges Schlucken vermeiden. Stell dich also darauf ein, dass in den ersten 3-5 Tagen überwiegend weiche Kost gegessen wird. Dabei sollte auf rohen Fisch, rohes Fleisch sowie Rohmilchprodukte verzichtet werden.
→ Gegen die Nachschmerzen kann i.d.R. Ibuprofen in der apothekenpflichtigen Dosierung zum Einsatz kommen. Ein kühles Eis hilft gegen mögliche Schwellungen (siehe SCHMERZLINDERUNG).
DAS IST WICHTIG NACH DEM EINGRIFF ZU BEACHTEN
Nach dem Lösen der Zungenbandfaszie wird die Wunde vernäht. Ziel der Naht ist hier eine kontrollierte primäre Wundheilung, geringere Wundkontraktion und eine bessere Gewebeführung. Genäht wird entweder mit resorbierbaren Fäden oder mit nichtresorbierbarer Seide.
Die ersten Tage nach dem Vernähen dienen der stabilen Narbenbildung. Deshalb gilt in den ersten 4 Tagen nach dem Eingriff: Nur leichte, alltagsübliche Bewegungen mit der Zunge ausüben. Bitte KEINE myofunktionellen Übungen und keine aktive Dehnung mit der Zunge, um die Naht nicht zu belasten und einem vorzeitigen Verlust der Fäden vorzubeugen.
Sollten die Fäden bereits innerhalb der ersten 4 Tage herausfallen, so ist die Praxis spätestens bei der Online-Nachsorge darüber zu informieren, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen anzuleiten.
5-7 Tage nach dem Eingriff sollte die erste logopädische Nachsorge-Behandlung stattfinden. Ab diesem Zeitpunkt starten dann auch die Dehn- und Funktionsübungen (siehe MYOFUNKTION).
Sollte mit nichtresorbierbarer Seide genäht worden sein, so müssen die Fäden nach ca. 1 Woche in der Praxis entfernt werden. In diesem Falle bekommst du aber auch einen entsprechenden Nachsorgetermin von uns.
ONLINE-NACHSORGE
Ergänzend empfehlen wir dringend unsere Online-Nachsorge in Anspruch zu nehmen. Sende uns dazu nach 2, 4, 7, 10, 14, 21 und 28 Tagen für 4 Wochen (also insgesamt 7x) wenn möglich ein Video/ Foto von der Wunde und später dann ggf auch von den Myofunktionsübungen und ergänze gerne einen kurzen Kommentar zum aktuellen Verlauf und etwaigen Problemen.
Nutze dazu gerne einen Messenger-Dienst (Whatsapp oder Telegram) oder schreibe uns eine E-Mail an nachsorge@balance.dental. Alternativ steht dir natürlich auch der Upload über das Patientenportal als sicherer Kanal zur Verfügung.
Achte bei den Bildern/ Videos bitte auf gute Ausleuchtung, schalte die Lampe vom Handy dazu oder ergänze eine weitere Lichtquelle. Wenn die Dokumentation alleine vor dem Spiegel erfolgt, dann empfielt es sich, das Handy für eine bessere Ausleuchtung bei besserer Sicht auf den Kopf zu drehen.