Eine Lösung für viele Bewegungen
Trennung der Zungenbandfaszie
Wieso Faszie?!
Das Zungenband (Frenulum linguae) ist eigentlich gar kein Band, sondern eine feine, von Schleimhaut überzogene Faszienschicht unter der Zunge. Ist es zu kurz oder zu straff, kann es die Beweglichkeit der Zunge einschränken – man spricht von einer Ankyloglossie.
Säuglinge
Beim Säugling beeinflusst das Zungenband vor allem das Saugen, Schlucken und Atmen. Eine eingeschränkte Zungenbeweglichkeit kann verhindern, dass das Kind effektiv trinkt oder die Brust korrekt erfassen kann. Häufige Anzeichen sind: • Schwierigkeiten beim Anlegen oder Halten der Brust • Klick- oder Schmatzgeräusche beim Trinken • Luftschlucken, Koliken oder Reflux • Unruhiger Schlaf, offene Mundhaltung • Schmerzen oder wunde Brustwarzen bei der Mutter Eine eingeschränkte Zungenfunktion kann außerdem zu einer hohen, schmalen Gaumenform, einem asymmetrischen Kieferwachstum und später zu Problemen beim Essen, Sprechen oder Atmen führen.
Kinder/ Jugendliche/ Erwachsene
Auch im weiteren Lebensverlauf kann ein zu kurzes Zungenband funktionelle Störungen auslösen: • Offene Mundhaltung und Mundatmung • Enger oder hochgewölbter Gaumen • Kiefergelenksbeschwerden, Nacken- oder Kopfschmerzen • Schnarchen oder Schlafstörungen • Artikulations- oder Schluckprobleme • Verspannungen im Hals-, Schulter- oder Rückenbereich Da die Zunge das Wachstum von Kiefer, Gaumen und Atemwegen prägt, ist ihre freie Beweglichkeit entscheidend für Atmung, Haltung und Sprache.
Das restriktive Zungenband
kein effektives Saugen möglich
Zunge mit ausreichend guter Mobilität
physiologisches Trinken möglich
Diese Operationstechnik kommt zum Einsatz
Modernste Lippen- und Zungenband-Behandlung mit Superpuls-CO₂-Lasertechnologie
Für die Behandlung von Lippen- und Zungenbändern setzen wir in unserer Praxis einen supergepulsten CO₂-Laser ein. Dieses Verfahren gehört aktuell zu den schonendsten und präzisesten Möglichkeiten, orale Restriktionen zu lösen. Durch die spezielle Wellenlänge und Pulscharakteristik lassen sich Eingriffe mit sehr wenig Betäubung und deutlich reduziertem Schmerzempfinden durchführen.
VORTEILE
Wichtig: Laser ist nicht gleich Laser. Die beschriebenen Vorteile gelten ausdrücklich nur für supergepulste CO₂-Laser und nicht für Geräte mit anderen Wellenlängen.
• Sehr kurze Behandlungszeit Zungenband: ca. 3–5 Sekunden Lippenband: ca. 5–10 Sekunden • Geringe Gewebetemperatur (ca. 90 °C) • Versiegelung von Nervenendigungen und Gefäßen • kaum oder kein Blutungsrisiko • ruhiges OP-Feld und gute Übersicht • Wundoberfläche wird desinfiziert, versiegelt und ist schmerzarm • Postoperative Schmerzlinderung für ca. 3–4 Stunden • Unterstützt ein gezieltes Wundmanagement und eine gesteuerte Wundheilung • Reduziertes Risiko für Narbenbildung und Wiederanwachsen • Kontaktfreies Arbeiten und damit hygienischer Vorteil • Sehr hohe Präzision (ca. 0,1 mm) • Minimalinvasives Vorgehen: Abtrag Schicht für Schicht • Über- oder Unterbehandlung wird minimiert
Darüber hinaus wirkt der Laser positiv auf lokale Immunprozesse und den Zellstoffwechsel und unterstützt die körpereigene Regeneration.
Chirurgische Eingriffe können so sehr schonend und nahezu blutungsfrei durchgeführt werden – ohne erhöhtes Gesundheitsrisiko, da der Laserstrahl lediglich stark gebündeltes Licht ist und keine ionisierende Strahlung.
Damit ihr wisst, wies läuft
Nach einer umfangreicher Anamnese, sorgfältiger Funktionsuntersuchung und bildgebender Diagnostik wird entschieden, ob eine Trennung sinnvoll ist.
Säuglinge
1. Oberflächliche Betäubung mit speziellem Gel 2. Anheben der Zunge mit einem kleinen Zungenlöffel (Hohlsonde) 3. Lösen der Zungenbandfaszie mit dem Laser 4. Kontrolle der Beweglichkeit und erste Dehnübung 5. Stillen oder Fütterung mit der Flasche unmittelbar nach dem Eingriff
Beide Elternteile dürfen während der gesamten Behandlung dabei sein und ihr Kind durch Stimme oder Körperkontakt beruhigen.
SOLLTE KEIN ELTERNTEIL BEIM KIND BLEIBEN WOLLEN ODER KÖNNEN, SO MUSS BITTE SICHERGESTELLT SEIN, DASS EINE WEITERE BEGLEITPERSON, DEN EINGRIFF BEIM KIND BEGLEITEN KANN.
Kinder/ Jugendliche/ Erwachsene
1. Oberflächliche Betäubung mit speziellem Gel 2. Lokalanästhesie im Bereich der Zungenbandfaszie ➤ Die Zunge selber bleibt dauerhaft kontrolliert beweglich 3. Anheben der Zunge mit einem kleinen Zungenlöffel (Hohlsonde) 4. Lösen der Zungenbandfaszie mit dem Laser 4. Kontrolle der Beweglichkeit 5. Vernähen der Wunde unter der Zunge Ziel der Naht ist hier eine kontrollierte primäre Wundheilung, geringere Wundkontraktion und eine bessere Gewebeführung. Genäht wird entweder mit resorbierbaren Fäden oder mit nichtresorbierbarer Seide.
Die ersten Tage nach dem Vernähen dienen der stabilen Narbenbildung. Deshalb gilt in den ersten 4 Tagen nach dem Eingriff: Nur leichte, alltagsübliche Bewegungen mit der Zunge ausüben. Bitte KEINE myofunktionellen Übungen und keine aktive Dehnung mit der Zunge, um die Naht nicht zu belasten und einem vorzeitigen Verlust der Fäden vorzubeugen.
Sollten die Fäden bereits innerhalb der ersten 4 Tage herausfallen, so ist die Praxis spätestens bei der Online-Nachsorge darüber zu informieren. Unter Umständen ist dann doch ein aktives Wundmanagement einzuleiten.
Gut vorbereitet - auch auf die Zeit danach
Bitte beachtet folgende Punkte vor dem Termin zur Trennung:
  • Alle über das Patientenportal zugesandten Dokumente sorgfältig lesen.
  • Formulare und Fragebögen vollständig ausfüllen.
  • Abstimmung der ergänzenden Vor- und Nachbereitung inkl. der notwendigen Termine mit weiteren Fachpersonen (Osteopathie, Chiropraktik, Logopädie, Stillberater, Hebamme, etc.).
  • Alle Informationen und Videos auf dieser Webseite ausmerksam durchlesen bzw. ansehen. In Bezug auf die Nachsorge sind folgende Punkte dabei besonders wichtig:
Am Tag der Trennung:
  • Bitte erscheint nur gesund zum Termin.
  • Bringt gerne alles mit, was ihr ggf. an Berichten oder Überweisungen von Fachpersonal bekommen habt.
  • Plant genügend Zeit für Anfahrt und Vorbereitung ein.
Säuglinge
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, damit der Eingriff ruhig, sicher und stressarm abläuft.
THERAPEUTISCHE VORBEREITUNG Sofern ein Stillwunsch besteht, sollte idealerweise schon vor einer Frenotomie eine Still- bzw. Laktationsberatung in Anspruch genommen werden. So können Mutter und Kind optimal vorbereitet und auch die Nachsorge optimiert werden.
Auch wenn kein Stillwunsch besteht und die Falsche gegeben wird, kann trotzdem eine Beratung hinsichtlich der korrekten Flaschenfütterung hilfreich sein. Diese kann nur begrenzt durch Still- bzw. Laktationsberater erfolgen. Alternative Ansprechpartner stellen Hebammen und Ernährungsberater für Säuglinge dar.
Darüber hinaus empfehlen wir dringend ergänzende Körperarbeit (z. B. Chiropraktik, Osteopathie, CranioSacral- oder Physiotherapie), sowie ggf. logopädische/ myofunktionelle Betreuung mit Säuglingsschwerpunkt. Gerne beraten wir euch individuell zu den zu empfehlenden Maßnahmen.
Diese Begleitung hilft, sowohl vorbestehende Spannungen im Mund-, Kiefer- und Zungenbereich als auch im restlichen Bewegungsapparat zu lösen und so die funktionellen Voraussetzungen für einen optimalen Behandlungsverlauf zu schaffen.

VOR DEM TERMIN GILT → Bitte genügend Zeit einplanen, damit das Baby bei Ankunft noch einmal gewickelt werden kann. → Das Baby sollte nicht hungrig, aber auch nicht gerade komplett satt sein – ideal ist ein kleiner Abstand zur letzten Mahlzeit. → Falls zum Füttern Hilfsmittel wie Stillhütchen, Becher oder Fläschchen benötigt werden, sollten diese vorbereitet und mitgebracht werden. → Wenn das Stillen (noch) nicht problemlos funktioniert bitte abgepumpte Muttermilch oder vorbereitete Prämilch bereithalten, damit das Baby nach dem Eingriff gefüttert werden kann. → Gegen mögliche Nachschmerzen empfiehlt es sich kleine Milcheis-Chips vorzubereiten und Schmerzmittel zu besorgen (siehe SCHMERZLINDERUNG) → Bitte mit kurzen, gerundeten Fingernägeln zum Termin erscheinen.

DAS IST WICHTIG NACH DEM EINGRIFF ZU BEACHTEN Nach dem Lösen der Zungenbandfaszie erfolgt beim Säugling keine Naht, sondern eine offene Wundheilung. Entscheidend ist das aktive Wundmanagement, das in der Praxis gezeigt und eingeübt wird. Es dient dazu, Verklebungen und Verwachsungen zu verhindern und die Beweglichkeit zu sichern (siehe AKTIVES WUNDMANAGEMENT)
Im Idealfall erfolgt die Nachsorge durch eine weitergebildete Fachkraft (Hebamme, Stillberatung, Logopädie), die euch ebenfalls anleiten und den Heilungsverlauf im besten Fall vor Ort beurteilen kann.

ONLINE-NACHSORGE Ergänzend empfehlen wir dringend unsere Online-Nachsorge in Anspruch zu nehmen. Sendet uns dazu nach 2, 4, 7, 10, 14, 21 und 28 Tagen für 4 Wochen (also insgesamt 7x) wenn möglich ein Video/ Foto von der Wunde und den Dehnübungen und ergänzt gerne einen kurzen Kommentar zum aktuellen Verlauf und etwaigen Problemen.
Nutzt dazu gerne einen Messenger-Dienst (Whatsapp oder Telegram) oder schreibt uns eine E-Mail an nachsorge@balance.dental. Alternativ steht euch natürlich auch der Upload über das Patientenportal als sicherer Kanal zur Verfügung.
Achtet bei den Bildern/ Videos bitte auf gute Ausleuchtung, schaltet die Lampe vom Handy dazu oder ergänzt eine weitere Lichtquelle. Wenn die Dokumentation alleine, ohne eine "dritte Hand" gemacht werden muss, kann auch ein Handystativ hilfreich sein.

Kinder/ Jugendliche / Erwachsene
Bei älteren Kindern und Erwachsenen steht eine funktionsdiagnostische Vorbereitung im Vordergrund.
VORUNTERSUCHUNG Vor jeder Frenotomie sollte geprüft werden, ob • funktionelle Störungen (z. B. CMD, Myofunktionsstörung, Fehlhaltungen), • eine eingeschränkte Gaumenform bzw. Fehlbisssituation oder • Haltungsprobleme vorliegen.
In vielen Fällen ist zunächst eine vorbereitende Therapie (z. B. Funktionstherapie, Logopädie, Kieferorthopädie, Manualtherapie) sinnvoll. Eine solche Voruntersuchung sollte im besten Falle bei einem separaten Termin vor Ort in der Praxis erfolgen. Sollte die Anreise weit oder die Zeit knapp sein, können ggf. auch Fotos und Videos ausgetauscht und im Rahmen einer Videosprechstunde gemeinsam ausgewertet werden. So können u.U. Zungenbeweglichkeit analysiert und der Bedarf einer Trennung oder funktionellen Vorbereitung gemeinsam abgestimmt werden.

THERAPEUTISCHE VORBEREITUNG Wir empfehlen dringend ergänzende Körperarbeit (z. B. Chiropraktik, Osteopathie, CranioSacral- oder Physiotherapie), sowie logopädische/ myofunktionelle Betreuung. Gerne beraten wir dich individuell zu den zu empfehlenden Maßnahmen.
Diese Begleitung hilft, sowohl vorbestehende Spannungen im Mund-, Kiefer- und Zungenbereich als auch im restlichen Bewegungsapparat zu lösen und so die funktionellen Voraussetzungen für einen optimalen Behandlungsverlauf zu schaffen.

VOR DEM TERMIN GILT → Bitte auf keinen Fall nüchtern zum Termin erscheinen. Im besten Falle wurde der Tageszeit entsprechend normal gegessen sodass man nicht hungrig ist. Denn nach dem Eingriff darf zunächst nichts gegessen werden, bis die Anästhesie nachgelassen hat (weitere 1-2 Stunden können möglich sein). → Bitte beachte, dass es zu Nachschmerzen und Muskelkater kommen kann. Häufig möchte man dann vor allem intensives Kauen und häufiges Schlucken vermeiden. Stell dich also darauf ein, dass in den ersten 3-5 Tagen überwiegend weiche Kost gegessen wird. Dabei sollte auf rohen Fisch, rohes Fleisch sowie Rohmilchprodukte verzichtet werden. → Gegen die Nachschmerzen kann i.d.R. Ibuprofen in der apothekenpflichtigen Dosierung zum Einsatz kommen. Ein kühles Eis hilft gegen mögliche Schwellungen (siehe SCHMERZLINDERUNG). DAS IST WICHTIG NACH DEM EINGRIFF ZU BEACHTEN Nach dem Lösen der Zungenbandfaszie wird die Wunde vernäht. Ziel der Naht ist hier eine kontrollierte primäre Wundheilung, geringere Wundkontraktion und eine bessere Gewebeführung. Genäht wird entweder mit resorbierbaren Fäden oder mit nichtresorbierbarer Seide.
Die ersten Tage nach dem Vernähen dienen der stabilen Narbenbildung. Deshalb gilt in den ersten 4 Tagen nach dem Eingriff: Nur leichte, alltagsübliche Bewegungen mit der Zunge ausüben. Bitte KEINE myofunktionellen Übungen und keine aktive Dehnung mit der Zunge, um die Naht nicht zu belasten und einem vorzeitigen Verlust der Fäden vorzubeugen.
Sollten die Fäden bereits innerhalb der ersten 4 Tage herausfallen, so ist die Praxis spätestens bei der Online-Nachsorge darüber zu informieren, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen anzuleiten.
5-7 Tage nach dem Eingriff sollte die erste logopädische Nachsorge-Behandlung stattfinden. Ab diesem Zeitpunkt starten dann auch die Dehn- und Funktionsübungen (siehe MYOFUNKTION).
Sollte mit nichtresorbierbarer Seide genäht worden sein, so müssen die Fäden nach ca. 1 Woche in der Praxis entfernt werden. In diesem Falle bekommst du aber auch einen entsprechenden Nachsorgetermin von uns.

ONLINE-NACHSORGE Ergänzend empfehlen wir dringend unsere Online-Nachsorge in Anspruch zu nehmen. Sende uns dazu nach 2, 4, 7, 10, 14, 21 und 28 Tagen für 4 Wochen (also insgesamt 7x) wenn möglich ein Video/ Foto von der Wunde und später dann ggf auch von den Myofunktionsübungen und ergänze gerne einen kurzen Kommentar zum aktuellen Verlauf und etwaigen Problemen.
Nutze dazu gerne einen Messenger-Dienst (Whatsapp oder Telegram) oder schreibe uns eine E-Mail an nachsorge@balance.dental. Alternativ steht dir natürlich auch der Upload über das Patientenportal als sicherer Kanal zur Verfügung.
Achte bei den Bildern/ Videos bitte auf gute Ausleuchtung, schalte die Lampe vom Handy dazu oder ergänze eine weitere Lichtquelle. Wenn die Dokumentation alleine vor dem Spiegel erfolgt, dann empfielt es sich, das Handy für eine bessere Ausleuchtung bei besserer Sicht auf den Kopf zu drehen.
Das aktive Wundmanagement für beste Ergebnisse
Nach dem Lösen der Zungenbandfaszie ist das aktive Wundmanagement nur erforderlich, wenn keine Naht gesetzt wurde und eine offene Wundheilung erfolgt (oder wenn die Fäden vorzeitig verloren gegangen sind → in diesem Fall bitte unbedingt Rücksprache mit der Praxis halten). Es dient dazu, Verklebungen und Verwachsungen zu verhindern und die Beweglichkeit zu sichern.
Die Wunde wird nach einigen Tagen gelblich/weiß erscheinen. Hierbei handelt es sich nicht um Eiter, sondern um Fibrin - eine natürliche Schutzschicht auf der Wunde, als erster Schritt der Wundheilung.
Das aktive Wundmanagement ist im Normalfall 4-6x/Tag im zeitlichen Abstand von 4-6 Stunden, auch in der Nacht, für 4 Wochen durchführen. Vor allem in den ersten 2 Wochen ist ein Abstand von 3-4 Stunden optimal. Ab der dritten Woche ist nach Rücksprache mit dem Arzt oder der betreuenden Fachperson ggf. eine etwas verlängerte Nachtdehnung möglich, je nach Wundheilungsverlauf.
Dehnübungen mit sauber gewaschenen Fingern und mit kurzen und gerundeten Fingernägeln durchführen. Bei optionaler Nutzung von Desinfektionsmittel dieses vor Mundkontakt mit Wasser abspülen. Handschuhe sind nicht notwendig.
DURCHZUFÜHRENDE DEHNÜBUNGEN (beim Säugling) Das Kind liegt verkehrt herum auf einer festen Unterlage, Elternteil sitzt hinter dem Kopf. Die Daumen stets an die Schläfen anlegen und damit gleichzeitig den Kopf etwas stabilisieren.
• Fischmund - die Kaumuskel beidseits zu den Mundwinkeln ausstreichen. • Oberlippe über die Nasenlöcher ziehen und dehnen. • Mit den Mittelfingern den Mund öffnen. Mit den Zeigefingern die Zunge in einer Viertelkreisbewegung NACH HINTEN drücken und dann nach oben ziehen, sodass die Raute vertikal langgestreckt wird (länger als breit). Die Fingerspitzen berühren sich dabei und liegen im besten Falle nicht auf der Wunde sondern auf der oberen Wundspitze
Dehnungen jeweils 1 x 4 Sekunden, 2 x 2 oder 4x 1 Sekunden halten.
Bitte nicht direkt (sondern mit einem zeitlichen Abstand 1 Minute) vor dem Trinken/Essen durchführen. Das aktive Wundmanagement soll nicht mit der Nahrungsaufnahme verknüpft werden.
Mobilisation & Myofunktion
Die hier beschriebenen Übungen widmen sich der Dehnung und Mobilisation nach der Zungenbandtrennung für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ergänzend ist 5-7 Tage nach der Zungenbandtrennung Logopädie erforderlich.
Myofunktionelle Übungen für Babys sind individuell mit der betreuenden Fachkraft oder der Praxis abzustimmen, im Idealfall schon in Vorbereitung auf die Trennung.
Im Normalfall wird bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Wunde unter der Zunge vernäht. Dabei ist es wichtig, dass in den ersten Tagen nach dem Vernähen eine stabilen Narbenbildung einsetzt. Deshalb gilt in den ersten 4 Tagen nach dem Eingriff: Nur leichte, alltagsübliche Bewegungen mit der Zunge ausüben. Bitte noch KEINE myofunktionellen Übungen und keine aktive Dehnung mit der Zunge, um die Naht nicht zu belasten und einem vorzeitigen Verlust der Fäden vorzubeugen.
Sollten die Fäden bereits innerhalb der ersten 4 Tage herausfallen, so ist die Praxis spätestens bei der Online-Nachsorge darüber zu informieren. Unter Umständen ist dann doch ein angepasstes aktives Wundmanagement einzuleiten.
Alle Übungen können dann in etwa ab Tag 5 nach dem Eingriff 2-3x pro Tag sowie bei Bedarf durchgeführt werden. Jede Übung mit etwa 3-5 Wiederholungen.
Kaumuskulatur dehnen
• Kiefer leicht öffnen sanfte Bewegungen vor und zurück und nach links und rechts sanft kreisende Bewegungen des Unterkiefers
• Die Wangen von außen ausstreichen Am Jochbein mit den Fingerknöcheln ansetzen und mit etwas Druck nach unten ziehen Unterkiefer soll nachgeben und sich öffnen, nicht dagegenhalten
• Die Wangen von Innen ausstreichen Mit Daumen (innen) und Fingern (außen) die Wange umfassen und in kreisenden Bewegungen massieren
• Unterkiefer von Innen lösen Hinter den Backenzähnen mit dem Daumen ausstreichen
Zungenbeinmuskulatur dehnen
• Zunge in alle Richtung weit bewegen, um das größere Bewegungsausmaß zu nutzen
• Hände auf das Brustbein legen, Zähne zusammen, Kopf nach hinten → Hände ziehen nach unten, Kopf nach hinten
• Hände auf dem Hinterkopf verschränken, Kopf zur Brust neigen → Hände drücken den Kopf sanft nach unten
• Hände rechts/links auf die obere Brust, Kopf in die jeweils entgegengesetzte Richtung nach oben → Hände ziehen nach rechts unten, Kopf nach links oben und andersherum
• Unterkiefer locker hängen lassen → Muskulatur unterm Unterkiefer mit den Daumen von der Kinnspitze nach hinten ausstreichen
Zungenübungen
Alle Übungen erst bei Schmerzfreiheit und nie so, dass es weh tut (etwas Ziepen ist aber okay).
• Mund weit auf → Zungenspitze an die oberen Schneidezähne, Unterkiefer öffnen und nach unten federn lassen
• Mund weit auf → Zungenspitze am Gaumen nach hinten und vorne streichen, Mund immer weiter öffnen
• Zunge in die Wangentaschen (Bonbonmund) und ausstreichen → Zunge streicht in der Wange weit nach hinten und zurück zum Mundwinkel → Zunge streicht in der Wange von oben nach unten
• Zunge putzt von außen die Zähne oben und unten bis zum letzten Backenzahn
Bitte Ansaugübungen nach der Trennung als häufig wiederholte Übung nicht ohne Rücksprache mit der Praxis durchführen. → Ansaugübungen sorgen für eine erhöhte Spannung im Mundboden und einen zu hohen Zug auf das Zungenbein.
Schmerzen müssen nicht sein
In der Regel treten Schmerzen am selben Tag und bis zu drei Tage nach dem Eingriff ein. Diese können sowohl durch die Zunge selber, bzw. die darunterliegende Wunde bedingt sein, aber auch durch Effekte wie Muskelkater und fasziale Spannungen. Danach empfinden die meisten Patienten eher ein Ziehen bei größeren Bewegungen und evtl. Kribbeln in der Zungenspitze (i.d.R. ca. eine Woche lang).
Schwellungen und dadurch bedingte Schluckschwierigkeiten sind möglich.
Vor dem Eingriff selber wird die Wunde betäubt. Auch Säuglinge spüren lediglich einen Druck, ähnlich wie wenn man sich mit einem Fingernagel über die Haut fährt. Nach Trennung mit einem CO²-Laser setzen Schmerzen oft erst nach ca. 4 Stunden ein, oder alternativ nach dem Abklingen der örtlichen Betäubung.
Säuglinge
BERUHIGUNG → Stillen oder Füttern, auch in Bewegung → Kuscheln, Hautkontakt („skin to skin") → Tragen
KÜHLEN → Muttermilch (alternativ Pre-Milch) in einem Muttermilch-Beutel oder auf einem flachen Teller als dünne Schicht einfrieren und anschließend in kleine Stücke brechen. → Diese Milch-Eis-Chips können dann bei Bedarf dem Baby unter die Zunge gelegt werden, um Schwellungen und Schmerzen zu lindern.
SCHMERZMITTEL → Sollte der Eindruck entstehen, das Baby benötige zusätzlich Schmerzmittel (z.B. Stillen klappt nicht, Kind hat Wundschmerzen), steht bei Säuglingen Paracetamol, bzw. ab 6 Monaten auch Ibuprofen als Zäpfchen zur Auswahl
Kinder/ Jugendliche / Erwachsene
AUSRUHEN • Durch das Lösen der Zunge verändern sich zahlreiche Spannungsverhältnisse im Körper. Das ist anstrengend. Der Körper hat sich deshalb nach der Zungenbandtrennung etwas Ruhe und Zeit zur Regeneration und Reorganisation verdient. • Die ersten Tage dürfen gerne etwas langsamer angegangen werden. • Entspannte Bewegung ist selbstverständlich erlaubt. Auf anstrengende Betätigungen und Krafttraining sollte in den ersten Tagen unmittelbar nach dem Eingriff aber weitestgehend verzichtet werden.
SCHMERZMITTEL • Auftretende Schmerzen sind bei Bedarf gut mit Paracetamol oder Ibuprofen (Tabletten oder Saft) zu behandeln. KÜHLEN • Kleine Eiswürfel vorbereiten, die unter die Zunge passen (nur halb gefüllten Silikonförmchen für Eiswürfel oder Mini-Eiswürfelförmchen) • Wassereis besorgen (sollte wenig Säure enthalten) LEBENSMITTEL • Weiche Lebensmittel, da Kauen und auch Schlucken in den ersten 3-5 Tagen evtl. unangenehm sein können • Keine krümeligen, sehr trockenen Konsistenzen (Reis, Cracker, Müsli…) • Eher homogene oder weiche Kost: z.B. Suppen, weiches Brot, Nudeln, Kartoffeln, Pürees, Eierkuchen/ Pfannkuchen, Fruchtmus • Vermeiden: Rohen Fisch, rohes Fleisch, Rohmilchprodukte, scharf gewürzte Speisen, sehr heiße Speisen, Alkohol und Nikotin
Finanzieller Rahmen und Erstattungsmöglichkeiten
Unsere Maßnahmen im Rahmen der sublingualen und sublabialen Faszienplastik sind Privatleistungen. Für alle Leistungen, die nicht in der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und Ärzte (GOÄ) enthalten sind, erfolgt eine analoge Abrechnung.
Kostenübernahme & Erstattung
• Gesetzliche Krankenkassen: übernehmen die Kosten nicht. • Private Krankenversicherungen: Erstattung je nach Tarif möglich. • Private Zahnzusatzversicherungen: Erstattung je nach Tarif möglich. • Beihilfe: Erstattung analoger Leistungen ist eingeschränkt.
Kostenvoranschlag
Der finanzielle Rahmen variiert je nach Notwendigkeiten und Aufwand. Bitte nimm Kontakt mit uns auf und besprich dieses Thema persönlich mit uns. Gerne erstellen wir dir anschließend einen individuellen Kostenvoranschlag.
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